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Bericht vom Solikonzert und der Blockade beim Betonwerk Westerwelle

Salzekurier berichtet von den Hintergründen zum Streik bei Westerewelle und der Blockade und dem Solidaritätsfest. Dazu wird das unverhältnismäßige Agieren der Polizei kritisiert:

An Deutlichkeit ließ es der vielleicht zukünftige NRW-Arbeitsminister Guntram Schneider nicht fehlen.
Das Verhalten der Westerwelles passe in einen "Steinzeitkapitalismus". Seit 1920 gelte in Deutschland das Gesetz, das Betriebe zur Wahl eines Betriebsrates verpflichte. Die Wahl eines Betriebsrates sei das "normalste von der Welt".

Als vor acht Wochen die Beschäftigten bei Westerwelle einen Betriebsrat gründen wollten und sich sechs Kolleginnen und Kollegen zur Wahl stellten, da wurden diese ohne Angaben von Gründen fristlos gekündigt. 16 weitere der 50 Beschäftigte erklärten sich solidarisch und traten in den Streik. Firmenchef Westerwelle erteilte daraufhin den Streikenden Hausverbot. Er lehnt seitdem jedes Gespräch ab.
Die streikenden Arbeiter ersetzte er durch Beschäftigte der Herforder Zeitarbeitsfirma "Zeitwert Personal".

Seitdem ist die Solidarität groß. Auch Bürgermeister Bruno Wolbrink und der Sozialpfarrer Holger Kasfeld unterstützen die Streikenden.
Die vielfältigen Aktionen von Bürgern und Gewerkschaftern erfahren aber nicht nur Solidarität: Als sie am Dienstag zum zweiten Mal die Werkszufahrt blockierten, da wurde die Blockade von der Polizei geräumt und den Kolleginnen und Kollegen ein Strafverfahren wegen Nötigung angekündigt.
Bei der "Auseinandersetzung am Betonwerk handel(e) es sich um Tarifauseinandersetzungen, die eindeutig der Tarifautonomie unterliegen", heißt es in einer Presseerklärung der Polizei.

Seltsam.
Nach den gesetzwidrigen fristlosen Kündigungen stellte die IG BAU am 26.4.2010 Strafanzeige gegen die Verantwortlichen. Über diese Straftat wurden bis heute nicht geurteilt!
"Lebten wir in Frankreich, dann säßen die Westerwelles schon 14 Tage im Knast", kommentierte die DGB-Kreisvorsitzende Irmgart Pehle, die auch an der Blockade teilgenommen hatte. 

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