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PM der Jusos und der Linken zum Bismarck Kommers

Der Protest gegen den Bismrack Kommers der Bielefelder Burschschaften, welcher patriachiale Strukturen in unserer Gesellschaft fördern und erhalten will, wird auch von Parteien bzw Jugenverbänden unterstützt. Es gibt dazu folgende Pressemitteilungen von den Jusos und der Linken:

Pressemitteilung der Linken Bielefeld:

Auch dieses Jahr soll in der Mitte unserer Stadt der traditionelle Bismarck-Kommers stattfinden. Was in der Vergangenheit einen mehr oder weniger ruhigen Platz in unserer Stadt gefunden hat, soll sich in diesem Jahr nicht ganz so wohl fühlen!  Diese Veranstaltung ist mehr als ein launiges Treffen von jungen und alten Herren die ihre konservative Gesinnung in Uniform zur Schau tragen. Sie sind mehr als eine Karrierenetzwerk und allemal mehr als eine sportliche Fecht- und Trinkgemeinschaft.
Wir rufen zur Gegendemonstration am Freitag, den 1.4.2011, ab 18.00 Uhr auf und werben für Unterstützung aller demokratischen Kräfte in unserer Stadt.

Die 150 Jahre alten Männerbünde haben sich in Denken und Handeln nicht gerade weiterentwickelt. Sie stehen dem nationalen Gedankengut näher als einer emanzipatorischen Demokratiebewegung. Frauen sind da nur „schmückendes“ Beiwerk und als solches Beweis für die sexistische Grundhaltung dieser Vereinigungen. 
Teile der Burschenschaften sehen „das deutsche Vaterland unabhängig von staatlichen Grenzen in einem freien und einigen Europa, welches Osteuropa einschließt“ – das ist Neofaschismus und Revanchismus. 

Die Burschenschaften stellen die Brücke aus Mitte der Gesellschaft zu den extremen Rechten dar. Auf dieser Spur trifft man Prominenz wie Claus Kleber und Thomas Gottschalk. Auch Thomas Niehoff, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Ostwestfalen zu Bielefeld ist Mitglied der pflichtschlagenden Studentenverbindung „Alte Leipziger Turnerschaft Hansea Bielefeld“, deren Wohnheim in der Detmolder Straße bis vor kurzem noch eine Reichskriegsflagge zierte. Mitglieder der Burschenschaft Normannia Nibelungen sind Vorstandsmitglieder der „Jungen Landsmannschaft Ostdeutschland“, deren Neonazi-Aufmarsch in Dresden bis vor kurzem der größte Europas war. Diese Burschenschaft hat in Bielefeld mehrfach bekannten Neonazis Raum geboten ihr rechtes Gedankengut zu verbreiten, und geholfen, NPD-Publikationen zu verbreiten. Bereits in den letzten Jahren gab es Proteste gegen den Bismarckkommers, der von vielen demokratischen und antifaschistischen Gruppen getragen wurden.
Dies hinderte aber einzelne Mandats- und Amtsträger, also Repräsentanten der Parteien und der Stadt nicht den Bismarck-Kommers als Gast zu besuchen.

DIE LINKE Bielefeld und die Linksjugend fordern, dass kein Vertreter der Stadt Bielefeld am Bismarck-Kommers teilnimmt!
 
Wir rufen zur Gegendemonstration am Freitag, den 1.4.2011, ab 18.00 Uhr auf und werben für Unterstützung aller demokratischen Kräfte in unserer Stadt.
Treffpunkt Schloßhofstr.96 (vor dem Haus der „Normannia Nibelungen )
 

Die Stadt Bielefeld und alle Vermieter von entsprechenden Räumlichkeiten fordern wir auf, den Burschenschaften keinen Raum zurVerfügung zu stellen.  Bielefeld, als anerkannter Hochschulstandort, darf nicht zum Mekka  von nationalistischen bis hin zu neofaschistischen Studentenverbindungen werden!"

http://www.dielinke-bielefeld.de

Pressemitteliung der Jusos Bielefeld:

Kein Platz für rechtes und diskriminierendes Gedankengut in der Mitte der Gesellschaft!        
Alle aktiven Bielefelder Verbindungen und Burschenschaften vertreten ein diskriminierendes Frauenbild und treten für den Erhalt einer patriarchalischen Gesellschaftsordnung ein. Ziel studentischer Verbindungen ist über das Lebensbundprinzip und strikte Aufnahmekriterien die Reproduktion einer rein männlichen Elite. Dabei wird die formelle Chancengleichheit bewusst untergraben und als ‚Männerbund’ sexistisches Verhalten legitimiert.            
Der entscheidende Unterschied zu, wie oft vorgebrachten Argumenten, gegen‚Männergesangsvereine’ oder‚Frauen-­‐Kegel-­‐Clubs’ gäbe es auch nichts einzuwenden, besteht in der expliziten Zielsetzung und gesellschaftlichen Realität, dass Macht-­ und Führungspositionen über Verbindungen und damit nur an die männliche Hälfte der Gesellschaft vergeben werden sollen.    Darüber    hinaus hat die Burschenschaft Normannia Nibelungen in den vergangenen Jahren mehrfach bekannte Neonazis zu Veranstaltungen eingeladen und Raum geboten ihr rechtes Gedankengut zu verbreiten. Antifaschistische Arbeit muss bereits dort beginnen, wo rechtes Gedankengut in einer vermeintlich bürgerlichen Mitte akzeptiert wird und verbreitet werden kann. So lange es keine ausreichende Distanzierung der anderen Verbindungen von dieser Burschenschaft gibt oder diese etwa gern gesehene Gäste auf gemeinsamen Verbindungstreffen sind, lehnen wir diese ab.„Das Welt-­und Menschenbild, das in Verbindungen vertreten wird, steht unseren politischen Grundsätzen für eine offene und tolerante Gesellschaft mit Gleichberechtigung,Freiheit und ohne Privilegien, diametral entgegen“, begründet      
Ridvan Ciftci, stellvertretender Vorsitzender der Jusos Bielefeld den Aufruf zur Gegendemonstration.„Wirfreuen uns, dass nach unserer Kritik am Bismarck Kommers im letzten Jahr, 2011 auch eine intensive Diskussion innerhalb der SPD dazu geführt hat, dass einen Vorstandsbeschluss gefasst wurde, der Funktions-­ und Mandatsträger sowie die Repräsentanten der Stadt Bielefeld auffordert, den Kommers nicht zu besuchen“,sagt Wiebke Esdar, Juso Vorsitzende und Mitglied des Unterbezirksvorstandes der SPD      
Bielefeld.

Die Jusos Bielefeld rufen alle Bielefelder und Bielefelderinnen auf, sich am kommenden Freitag, den 01.04.2011 um 18.00 Uhr friedlich    der Bündnisdemonstration gegen den Bismarck    Kommers    anzuschließen.

www.jusos-bielefeld.de